MECKENBEUREN/WEINGARTEN - Die Geschwister-Scholl-Schule der Stiftung KBZO in Weingarten und die Firma Dämpfle "saikls – bikes and more" werden künftig zusammenarbeiten und unterzeichneten in den Geschäftsräumen des Zweiradfachgeschäfts in Meckenbeuren einen entsprechenden Vertrag.

"Wir haben die Aufgabe, Betriebe und Schulen zusammen zu bringen und der Vertrag mit der Firma Dämpfle ist die 401. Bildungspartnerschaft der Region Bodensee-Oberschwaben", sagt Markus Brunnbauer, Bereichsleiter Ausbildung der IHK in Weingarten.

Mehr als für andere Jugendliche stellt die Vorbereitung auf das Berufsleben für die Schüler der Geschwister-Scholl-Schule eine große Herausforderung dar. "Wir haben besondere Schüler", sagt Schuldirektor der KBZO Thomas Sigg und freut sich, dass Schüler mit unterschiedlicher Beeinträchtigung durch die Bildungspartnerschaft die Chance bekämen, ein Praktikum im Bereich der Fahrradreparatur zu machen. "Vielleicht kann die Firma Dämpfle später als Hauptziel sogar einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen, um einen jungen Menschen in Lohn und Brot zu bringen", stellt Markus Scheffold, Geschäftsführer von "saikls – bikes and more", in Aussicht. Wie Thomas Sigg erklärt, sei die Fahrradbranche pragmatisch und die Arbeitsprozesse überschaubar. Zudem sehe man nach der Reparatur gleich den Erfolg.

Erste Bildungspartnerschaften

Aus diesem Grund betreiben die Schüler mit Handicap in der Geschwister-Scholl-Schule in Weingarten die Schülerfirma "Bike-Stube", reparieren Fahrräder, machen den Einkauf sowie ihre Buchhaltung und Steuererklärung selbst, agieren somit unabhängig von der Stiftung KBZO und sammeln wertvolle Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben. "Als ich zum ersten Mal in die 'Bike-Stube' kam, war ich begeistert. Die jungen Menschen waren mit so viel Herzblut dabei", sagt Markus Scheffold und freut sich auf die Zusammenarbeit.

Bereits 2009 wurden erste Bildungspartnerschaften in der Region geschlossen. Damals begleitet von vielen Diskussionen und Unsicherheit auf beiden Seiten. Die informellen Vereinbarungen waren abhängig von einzelnen Personen. Schieden diese aus dem Betrieb aus, geriet die Vereinbarung nicht selten in Vergessenheit. Um den Kooperationspartnern zukünftig mehr Sicherheit zu garantieren, wurden 2012 einheitliche Ziele definiert und in einem fünfseitigen Vertrag auch konkrete Ansprechpartner benannt. Die Kooperation soll zur Win-Win-Situation führen. Die Schulen bieten den Firmen im Gegenzug auch Unterstützung durch Schüler auf Messen an.

Quelle: SÜDKURIER, Ausgabe Friedrichshafen, vom 20.10.2016
Text: Anette Bengelsdorf

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In den Räumen der Firma Dämpfle unterzeichnen die Beteiligten den Vertrag zu einer Bildungspartnerschaft: Anni Dämpfle, Geschäftsführerin "saikls – bikes and more", Markus Brunnbauer, IHK, Matthias Stöckle, kaufmännischer Vorstand, SBBZ-Direktor Thomas Sigg und Dr. Ulrich Raichle, Vorstandsvorsitzender der Stiftung KBZO (von links). Fotos: Clemens Riedesser